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Erfolgreiche Teamworkshops gestalten: Worauf es wirklich ankommt


Teamworkshops können echte Meilensteine für Zusammenarbeit und Kulturwandel sein – wenn sie gut geplant und gestaltet werden. In diesem Beitrag teile ich zentrale Erfahrungen und Ansätze aus meiner Arbeit als systemische Organisationsentwicklerin.


⭐ Was sollte man bei der Planung von Teamworkshops unbedingt beachten?
⭐ Welche Rolle spielt der systemische Ansatz in der Organisationsentwicklung?
⭐ Warum sind Werte und Kultur bei Veränderungen so entscheidend?
⭐ Wie schafft man eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre im Workshop?
⭐ Was unterscheidet systemische Organisationsentwicklung von klassischen Change-Projekten?


Meine Antworten auf diese Fragen hier im Videoformat:

 

 

1. Planung von Teamworkshops: Zwei entscheidende Erfolgsfaktoren

 

Bei der Planung eines Teamworkshops gibt es vieles zu beachten. Zwei Aspekte halte ich für besonders entscheidend:

 

  1. Erstens: Eine sehr gute Auftragsklärung.
    Ich brauche ein klares Bild: Worum geht es genau? Was möchten die Teilnehmenden erreichen – und was auch nicht? Was ist das konkrete Ziel des Workshops? Wer gibt das Mandat: die Führungskraft oder sogar die Geschäftsführung?
    Es ist wichtig zu wissen, wer teilnimmt, wie groß das Team ist, aus welchem Bereich der Organisation die Menschen kommen und welche kulturellen Prägungen es gibt.
    Je besser die Auftragsklärung, desto gezielter kann ich die Agenda gestalten. Schließlich kann ich nur auf ein Ziel einzahlen, das ich auch kenne.
     
  2. Zweitens: Die Menschen abholen.
    Das kann auf verschiedene Arten geschehen. Bei kleineren Teams oder bei persönlicheren Themen arbeite ich gerne mit Vorab-Interviews: z.B. 20-minütige Gespräche, in denen ich die Perspektiven der Teilnehmenden zum Workshop-Anlass einhole.
    Bei größeren Teams nutze ich manchmal kurze 5-Minuten-Calls mit einer einzigen Frage: "Worauf kommt es für dich an in diesem Workshop?"

    Wenn Vorab-Interviews nicht möglich sind, achte ich spätestens im Workshop selbst darauf, eine offene Atmosphäre zu schaffen. Ein guter Einstieg ist entscheidend: persönliche Check-ins mit Fragen wie "Was war dein Gedanke, bevor du hierhergekommen bist?" oder "Wenn der Tag erfolgreich zu Ende geht, was ist dann passiert – und was ist dein Beitrag dazu?"

 

 

2. Die Rolle des systemischen Ansatzes in der Organisationsentwicklung

 

In der systemischen Organisationsentwicklung betrachten wir nicht nur einzelne Personen, sondern das gesamte System mit allen Wechselwirkungen zwischen den Stakeholdern.


Wir fragen:

  • Wie läuft Kommunikation ab?
  • Wie gestaltet sich Zusammenarbeit?
  • Was passiert auf den verschiedenen Ebenen und zwischen Teams?

 

Im systemischen Denken geht es darum, den Kontext in den Blick zu nehmen. Menschen verhalten sich nicht einfach "so, wie sie sind", sondern je nach Umfeld sehr unterschiedlich. Rollen, Erwartungen und Rahmenbedingungen beeinflussen unser Verhalten maßgeblich.

 

In der Organisationsentwicklung ist diese Perspektive grundlegend: Ich schaue mir an, wer die einzelnen Spieler*innen im System sind, wie Führung gestaltet ist, welche Team- und Organisationskulturen existieren und wie Branchenkulturen möglicherweise hineinwirken.

 

 

3. Warum Werte und Kultur bei Veränderungen so entscheidend sind

 

Jede Organisation hat eine Kultur – ob bewusst gestaltet oder nicht.
Kultur entsteht automatisch, wenn Menschen zusammenarbeiten: durch Normen, Regeln, Verhaltensweisen.


In Unternehmen ist diese Kultur besonders prägend, da hier Menschen aus einem bestimmten Zweck zuammenkommen: Nämlich zur Erreichung des Unternehmensziels.

 

Werte sind dabei wie Wegweiser auf dem Weg zum Gipfel: Sie zeigen an, in welche Richtung sich eine Organisation entwickeln möchte. Gerade in Veränderungsprozessen sind Kultur und Werte entscheidend:

 

Eine lernfreudige Startup-Kultur mit den Werten "Mut" und "Innovationsdrang" wird Veränderungen ganz anders aufnehmen als z.B. eine stark regelgebundene Verwaltungskultur.


Deshalb muss ich in der Organisationsentwicklung stets berücksichtigen:

  • Welche Werte prägen die Organisation aktuell?
  • Welche Kultur ist vorhanden?
  • Wohin soll eine Entwicklung führen?

 

 

4. Eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre im Workshop schaffen

 

Eine vertrauensvolle Workshop-Atmosphäre beginnt lange vor dem eigentlichen Workshop.
Vorab-Interviews helfen, erste Brücken zu bauen. Aber auch Kleinigkeiten direkt vor Beginn sind enorm wichtig:

 

  • Raumgestaltung: frühzeitig ankommen, den Raum freundlich einrichten, Flipcharts sichtbar und persönlich gestalten.
  • Ankommen erleichtern: schon beim Betreten sollen Teilnehmende spüren: Hier bin ich richtig.
  • Sprache und Haltung: Ich begegne den Menschen auf Augenhöhe, bewerte Aussagen nicht, sondern "übersetze" sie ggf. in annehmbare Statements. Ich verstehe mich als zwischen den Teilnehmenden verbindende Quelle im Raum.

 

Besonders durch persönliche Ansprache, Einladungen zu Austausch und respektvollen Umgang entsteht eine Atmosphäre, in der echte Offenheit möglich wird.

 

 

5. Systemische Organisationsentwicklung vs. klassisches Change-Management

 

Was unterscheidet systemische Organisationsentwicklung von klassischen Change-Projekten?

 

Im klassischen Change-Management stehen oft konkrete Projekte im Vordergrund: beispielsweise dass ein neues IT-Tool eingeführt wird oder Prozesse optimiert – alles mit klarer Projektstruktur und Zeitplan.

 

In der systemischen Organisationsentwicklung hingegen geht es tiefer: Wir betrachten, was Veränderungen mit den Menschen machen. Wir gestalten Prozesse, die Kulturwandel ermöglichen, die Reife von Teams und Organisationen fördern und die emotionale Seite von Veränderung ernst nehmen.

 

Ein schönes Bild dafür liefert die Theorie U von Claus Otto Scharmer:


Echter Wandel erfordert ein Innehalten, ein tiefes Hinhören, ein gemeinsames Erkennen neuer Möglichkeiten – und erst dann die Entwicklung von neuen Handlungsansätzen. Transformation entsteht nicht einfach durch Planen und Umsetzen, sondern durch bewusstes Tieftauchen und gemeinsames Neugestalten.

 

 

Neugierig geworden?


Wenn du Lust hast, tiefer in diese Themen einzutauchen, schau gerne auf unter "Live-Workshops" vorbei. Aktuell biete ich unter anderem ein Abendformat zum Thema "Kommunikation im Wandel" und einen Tagesworkshop zum "Culture Check" an. Weitere Termine folgen!


Ich freue mich auf den Austausch mit dir – für eine Arbeitswelt, die menschlicher, lebendiger und wirksamer wird.

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