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Methoden & Tools für die Arbeit mit Teams: Meine Antworten auf häufige Fragen
 

Teamkultur greifbar machen, Skepsis wertschätzen, stille Stimmen einbinden oder kreative Formate für erschöpfte Teams gestalten – genau um diese Themen ging es in meinem aktuellen Q&A-Video. Hier findest du die wichtigsten Gedanken daraus als Blogbeitrag – komprimiert, praxisnah und direkt aus meinem Beratungsalltag.

 

Hier als Video anschauen:

 

 

 

 

1. Welche Methoden eignen sich besonders gut für die Arbeit an Teamkultur?

 

Teamkultur sichtbar und besprechbar zu machen, ist eine meiner zentralen Aufgaben in Workshops. Im Unterschied zur oft abstrakteren Unternehmenskultur ist Teamkultur meist viel greifbarer:

 

  • Wer sind wir als Team?
  • Was macht uns besonders?
  • Womit identifizieren wir uns?

 

Eine meiner Lieblingsmethoden in diesem Kontext ist „Headlines of Tomorrow“:

„Stellt euch vor, wir erscheinen nächstes Jahr mit unserem Team in der Zeitung. Welche Schlagzeile steht da? Was haben wir bewegt?“
Solche Fragen bringen das Selbstbild des Teams auf kreative Weise in den Raum – und laden zur Reflexion ein.

 

Hilfreich finde ich auch das Modell der drei Ringe: Kultur – Prozesse – Struktur.

  • Struktur: Wer hat welche Rolle? Wie werden Entscheidungen getroffen?
  • Prozesse: Wie laufen Kommunikation und Zusammenarbeit konkret ab?
  • Kultur: Wie sind wir miteinander? Was prägt unsere Beziehungen?

 

Die gute Nachricht: In Teamworkshops lässt sich auf allen drei Ebenen arbeiten – mit einer großen Bandbreite an Methoden.

 

 

2. Wie kann man skeptische oder stille Teammitglieder aktiv einbinden?

 

Ich differenziere hier gern zwischen Skepsis und Zurückhaltung – und gehe jeweils bewusst anders damit um.

 

Skeptische Teammitglieder bringen oft einen wertvollen, realistischen Blick mit – und genau das spreche ich auch an: „Dein skeptischer Blick ist total wertvoll – wir brauchen hier niemanden, der einfach nur zustimmt, sondern jemanden, der genau hinschaut.“ Das wirkt oft entlastend und macht aus potenziellem Widerstand echte Beteiligung.

 

Stille Teammitglieder hingegen müssen nicht „aktiviert“ werden. Viel wichtiger ist es, Räume zu schaffen, in denen sie sich auf ihre Weise einbringen können – ohne ins Rampenlicht gezerrt zu werden. Konkret setze ich auf:

  • Statements in der Runde („Was brauchst du gerade?“),
  • Kleingruppen statt Plenum,
  • Post-it-Methoden, bei denen jede*r erst mal für sich Gedanken sammeln kann.

So entstehen Beteiligung und Sichtbarkeit – ganz ohne Druck.

 

 

3. Was sind gute Einstiege in einen Teamworkshop?

 

Ich beginne Workshops meist mit drei einfachen Schritten:

  1. Begrüßung & Zielklärung - auch für die persönliche Verbindung.
  2. Das Mandat der Führungskraft - damit klar ist: Der Workshop hat eine Verankerung.
  3. Check-in mit 2–3 Leitfragen - um inhaltlich und menschlich im Thema anzukommen.

 

Fragen wie:

  • „Was war dein Gedanke, bevor du heute hierherkamst?“
  • „Was macht den Tag für dich erfolgreich?“
  • „Was ist dein persönlicher Beitrag?“

Solche Einstiege helfen, von Anfang an echte Beteiligung zu schaffen – nicht nur Teilnahme.

 

 

4. Wie nutze ich Aufstellungen in der Organisationsentwicklung?

 

Aufstellungen sind für viele erstmal ungewöhnlich – dabei sind sie ein unglaublich wirkungsvolles Tool. Und sie müssen nicht kompliziert sein. Zum Beispiel:

 

  • Eine Skalenaufstellung im Raum: „Stell dich mal auf die Zahl, die deine Zufriedenheit im Team beschreibt – von 1 bis 10.“
  • Oder verortende Aufstellungen: „Hier steht ‚Ich kündige sofort‘, da drüben ‚Ich bleibe für immer‘ – wo stehst du gerade?“

 

Solche Formate holen Haltung in den Raum – sichtbar, greifbar, besprechbar. Sie entlasten die Sprache und bringen gleichzeitig Tiefe in die Reflexion.

 

Ich arbeite auch gern mit Modellen wie dem Riemann-Thomann-Modell, das sich wunderbar für Teamaufstellungen eignet – insbesondere, wenn es um kulturelle Unterschiede oder Spannungen geht.

 

 

5. Welche Formate eignen sich für workshop-müde Teams?

 

Meine erste Reaktion auf diese Frage: Was steckt hinter der Müdigkeit?
Ist es Überlastung? Frustration? Oder die Erfahrung, dass Workshops oft wenig bringen?

Bevor ich etwas „Kreatives“ plane, will ich verstehen, was los ist. Denn: Ein Workshop wird erst dann als sinnvoll erlebt, wenn er echte Relevanz für den Alltag hat.

 

Ich frage im Vorfeld immer:

  • „Wie kreativ darf es werden?“
  • „Wie viel Neues können und wollen die Teilnehmenden aushalten?“

 

Manchmal ist das passende Format dann gar nicht das „Besondere“, sondern das Passende.

Und manchmal ist es auch sinnvoll, ganz bewusst die Routinen zu durchbrechen – z. B. nicht alles im Plenum zu besprechen, sondern neue Dynamiken über Gruppenarbeit zu erzeugen.

 

 

Fazit

 

Gute Workshop-Arbeit lebt nicht von Methoden allein – sondern vom Zusammenspiel aus Haltung, Struktur und situativem Feingefühl. Die richtige Methode ist immer die, die zur Gruppe, zum Ziel und zum Moment passt.

 

Wenn du noch tiefer einsteigen willst, empfehle ich dir meinen Onlinekurs „Workshop-Guide“ – darin bekommst du mein gesamtes Methoden- und Planungstoolkit für wirkungsvolle Teamworkshops.
 

👉 Hier geht’s zum Video der Q&A-Session.
👉 Hier findest du den Workshop-Guide.

 

Ich freue mich auf den Austausch mit dir!
Herzliche Grüße,
Vera

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