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Feelgood Workplaces & Culture Design
Feelgood Talk mit Franziska Weihmann
 

Im Feelgood Talk spreche ich mit anderen Feelgood Manager*innen, Berater*innen und Kulturgestalter*innen über ihre Arbeit und wir philosophieren gemeinsam über Feelgood-Themen. Diesmal zu Gast: Franziska Weihmann! Franziska ist Expertin für Unternehmenskultur, Integrationsmanagement und die Gestaltung gesunder, zukunftsfähiger Arbeitsumfelder. Mit einem Hintergrund in Wirtschaftspsychologie und über zehn Jahren Erfahrung in der HR-nahen Unternehmensentwicklung weiß sie, wie psychologische Faktoren wie Motivation, psychologische Sicherheit und Führungskultur maßgeblich zum Erfolg von Transformation beitragen. Sie verbindet wirtschaftliches Denken mit einem tiefen Verständnis für menschliche Dynamiken und begleitet Unternehmen dabei, Veränderungsprozesse nachhaltig und wirksam zu gestalten. Zudem ist sie zertifizierte KI-Managerin und unterstützt Organisationen dabei, technologische Entwicklungen mit einer modernen, wertebasierten Unternehmenskultur in Einklang zu bringen.

 

Jetzt den ganzen Feelgood Talk als Video ansehen:

 

 

Vera: Liebe Franziska, wie schön, dass du da bist – herzlich willkommen zum Feelgood Talk!

 

Franziska: Lieben Dank, Vera, für die Einladung. Ich bin gespannt, was für Fragen auf mich zukommen – und ob ich euch den einen oder anderen Impuls mitgeben kann.

 

Vera: Für alle, die dich noch nicht kennen: Wer bist du – und was machst du?

 

Franziska: Ich bin Franziska Weimann, 37 Jahre alt, aus Leipzig, und habe vor etwa einem Jahr meine Firma Deinetwegen gegründet. Ich helfe Unternehmen, ihre Unternehmenskultur bewusst zu gestalten, damit Menschen sich bei der Arbeit wohlfühlen. Denn wenn ich mich im Unternehmen verbunden fühle - mit Kolleg*innen, Führungskräften, der Organisation -, dann bleibe ich. Dann bin ich produktiver und gesünder. Arbeit nimmt so viel Raum in unserem Leben ein, und gerade in dieser unsicheren Zeit wünsche ich mir, dass Arbeit wieder ein Ort der Sicherheit wird. 

 

 

Vom „Beratungsbullshit“ zur echten Kulturarbeit

 

Vera: Wie kam es zu deiner Gründung?

 

Franziska: Meine ehemalige Chefin hat mich schon im Team „Feelgood Managerin“ genannt.
Ich habe ursprünglich BWL studiert und meine Diplomarbeit über Mitarbeiterbindung geschrieben, später Wirtschaftspsychologie – einfach, weil mich das Thema Sinn, Motivation und Selbstwirksamkeit fasziniert.

 

Irgendwann war klar: Ich will das, was ich gelernt habe, nicht mehr in einem System leben, das mir selbst nicht guttut – sondern mein Wissen in Organisationen bringen, die bereit sind, sich zu verändern.
Jemand hat mal zu mir gesagt: „Wenn du das nicht selbstständig machst, ist es unterlassene Hilfeleistung.“ – und das hat’s auf den Punkt gebracht.

 

 

„Kultur ist nicht, was im Leitbild steht, sondern was passiert, wenn keiner hinschaut.“

 

Vera: Auf deiner Website steht, du gestaltest „Feelgood Workplaces“. Was bedeutet das für dich?

 

Franziska: Ein Feelgood Workplace ist nicht einfach ein Ort mit Obstkorb und Tischkicker. Es ist vielmehr ein Ort, an dem ich ich selbst sein kann, an dem ich Vertrauen spüre, mich sicher fühle und sagen darf, was ich denke.

 

Viel zu oft wird mit der Gießkanne gearbeitet: Ein Benefit hier, ein Jobrad dort - aber das ersetzt keine gute Kultur. Entscheidend sind Dinge wie psychologische Sicherheit, Transparenz und das Gefühl, dass Zusagen auch eingehalten werden. Kultur zeigt sich in dem, was auf dem Flur passiert oder wenn niemand hinschaut. Wenn alle verstummen, sobald die Führungskraft den Raum betritt, dann stimmt etwas nicht.

 

 

Mitarbeitendenbindung ohne Schubladenkonzepte

 

Vera: Du bietest auch Strategien zur Mitarbeitendenbindung an. Wie gehst du dabei vor?

 

Franziska: Indem ich zuhöre. Ich öffne keine Schublade mit „der“ Strategie, sondern schaue genau hin:
Wo liegen Ursachen für Fluktuation? Welche Dynamiken gibt es in Teams?
Oft sind es gar nicht die großen Strukturen, sondern kleine Kommunikationsbrüche.

Kultur passiert sowieso. Die Frage ist nur: zufällig oder bewusst gestaltet?
Ich unterstütze Teams darin, ihre Kultur aktiv zu designen.

 

 

Culture Design: Kultur bewusst gestalten

 

Vera: Wie kann man sich dieses Culture Design vorstellen?

 

Franziska: Es geht darum, bewusst zu gestalten, statt einfach Menschen zusammenzuwürfeln.
Ich arbeite mit psychologischen und systemischen Prinzipien, manchmal auch mit spielerischen Methoden, etwa mit Lego Serious Play oder kleinen Gamification-Ansätzen.

Ganz wichtig sind Resonanzgespräche und das Etablieren von Teamritualen.
Menschen lieben Rituale. Sie schaffen Vertrauen.
Eine gesunde Kultur ist keine Hochglanzbroschüre, sondern etwas, das man spürt.

 

 

„Ich höre zwischen den Zeilen.“

 

Vera: Wie kommst du an diese feinen kulturellen Nuancen ran?

 

Franziska: Durch echtes Interesse. Ich habe ein gutes Gespür dafür, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Viele sagen: „Alles gut“, aber man spürt, dass es das nicht ist.
Dann lohnt es sich, genauer hinzuhören, Widersprüche zu erkennen, Vertrauen aufzubauen.

Und: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle.
Ich arbeite gern mit ihnen daran, emotionaler zu führen, verletzlich zu sein, ohne die eigene Autorität zu verlieren. Das ist kein Kuschelkurs, sondern nachhaltige, wirksame Führung.

 

 

Positive Fehlerkultur und psychologische Sicherheit

 

Vera: Du hast vorhin das Thema Fehlerkultur erwähnt. Wie arbeitest du mit psychologischer Sicherheit?

 

Franziska: Das ist mein absolutes Lieblingsthema. Wir in Deutschland haben eine ziemlich schlechte Fehlerkultur. Fehler werden bestraft statt genutzt. In den USA zum Beispiel ist „Try and Error“ selbstverständlicher.

 

Ich versuche, Teams dahin zu bringen, dass sie offen über Fehler sprechen können, ohne Angst.
Das braucht Vorbilder – vor allem Führungskräfte, die sagen: „Ich habe mich vertan“ und damit Vertrauen schaffen.

 

Ich arbeite mit Feedback-Loops, kleinen 1:1-Gesprächen, regelmäßigen Resonanzmomenten.
Nicht einmal im Jahr Feedback, sondern kontinuierlich.
So entsteht echte Lernkultur – und psychologische Sicherheit wächst.

 

 

„Wellbeing ist kein Benefit, sondern Haltung.“

 

Vera: Welche Trends siehst du rund um Wohlbefinden und mentale Gesundheit im Arbeitskontext?

 

Franziska: Viele Unternehmen behandeln Wellbeing noch wie ein Benefit: „Wir bieten Yoga an, ein Jobrad und Obst.“ Aber das hält niemanden im Unternehmen. Ich wünsche mir, dass wir mentale Gesundheit als strategisches Thema begreifen, und zwar auf individueller wie organisationaler Ebene.
Dazu gehört, dass wir Energiemanagement statt Zeitmanagement lernen.

 

Ich habe das in meiner Selbstständigkeit erlebt: Ich arbeite nach Energie, nicht nach Uhr.
Teams können das auch: lernen, wann sie kreativ, wann sie fokussiert sind, und Pausen als Produktivitätstreiber nutzen.

 

 

„Ich liebe, was ich tue.“

 

Vera: Danke, Franziska, für deine Offenheit und die vielen Impulse.

 

Franziska: Ich danke dir. Ich liebe es, über meine Arbeit zu sprechen, das ist genau mein Thema.
Und wenn nur ein Satz daraus jemandem hilft, dann war es das schon wert.

 

 

👉 Weitere Infos zu Franziskas Arbeit

👉 Zur Playlist mit allen Feelgood Talks

 

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