Onlinekurs Feelgood Management

 

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Bewusste Kulturgestaltung und Kreativität in Unternehmen

Unternehmen müssen ihre Arbeitsformen modernisieren, um die Herausforderungen der aktuellen Zeit meistern zu können. Dazu müssen sowohl die Struktur der Organisation beleuchtet, Arbeitsprozesse optimiert als auch die Unternehmenskultur gestärkt werden. Unternehmen brauchen performante Teams, die begeistert und kreativ einen richtig guten Job machen!

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Die neuesten Blogartikel
Andere zu ihrem Glück zwingen - geht das?!

 

 

 

01.03.2024 | Kennt ihr diesen Spruch, dass man andere schon mal "zu ihrem Glück zwingen" müsse? Ich bin über diesen Satz gestolpert und habe ihn mal etwas auseinandergenommen: Ist es erstens möglich, andere zu ihrem Glück zu zwingen, und zweitens: Sollten wir es dann auch tun? Wie immer sind wir hier eher im Arbeitskontext unterwegs, aber diese Frage lässt sich auch gut auf andere Lebensbereiche übertragen.

 

 

 

Ist es überhaupt möglich andere zu ihrem Glück zu zwingen?

 

Man kann diesen Satz auf verschiedenen Ebenen verstehen, je nachdem, wie man hier Glück versteht. Ich habe schon einmal einen Blogbeitrag zu verschiedenen Arten von Glück geschrieben. Glück könnte in diesem Zusammenhang aber auch für Entwicklung stehen, im Sinne von Schritten, die eine Person in einen besseren Zustand führen. Aber eins nach dem anderen.

 

Wenn wir den Satz "Andere zu ihrem Glück zwingen" ein bisschen auseinandernehmen, stecken da folgende Botschaften drin:

 

  1. Eine andere Person ist (augenscheinlich) nicht glücklich.
  2. Ich nehme an, dass ich weiß, was die andere Person glücklich macht.
  3. Ich nehme vielleicht sogar an, dass ich das besser weiß als die Person selbst.
  4. Ich bin bereit, Energie gegen einen möglichen Widerstand der anderen Person aufzubringen, um sie von einem Punkt A zu einem Punkt B zu bewegen.

 

 

Punkt 1: Eine andere Person ist (augenscheinlich) nicht glücklich.

 

Woran merken wir, dass eine andere Person nicht glücklich ist - respektive sich in einem nicht guten Zustand befindet?

 

  • Sie kann es äußern: "Mir geht es nicht gut"
  • Man kann es ihr ansehen: Wirkt gestresst, übermüdet, Augenringe, wenig Lachen
  • Man kann es am Verhalten feststellen: Es passieren schneller Fehler, weniger Konzentration, schneller gereizt, oder aber auch lethargisch, also eher schwerfällig bis teilnahmslos wirkend
  • Man kann im Unternehmen Zufriedenheits-Umfragen machen oder Workshops durchführen
  • Jemand anderes könnte es einem erzählen

 

Hier ist auch immer die Frage, ob es sich um einen vorübergehenden Zustand handelt, oder ob dies vielleicht über Wochen oder Monate anhält.

 

Und gerade auch im Businesskontext stellt sich die Frage, mit welchem Risiko das verbunden ist. Wenn Menschen dauerhaft kreuzunglücklich sind, dann werden sie entweder krank, kündigen oder aber machen sicherlich auch keinen besonders guten Job. Das sind alles Risikofaktoren für ein Unternehmen! Als Unternehmen kann man also ganz wirtschaftlich am Glück von Menschen interessiert sein. 😊

 

 

Punkt 2 & 3: Ich nehme an, dass ich (es besser) weiß, was die andere Person glücklich macht.

 

Gerade, wenn man sich viel mit Entwicklung und Veränderung beschäftigt, hat man oft einen Horizont der Möglichkeiten. Man hat schnell Ideen, was helfen könnte und will – positiv unterstellt – ja nur das Beste für die andere Person.

 

Wenn ich diesen Satz "Andere zu ihrem Glück zwingen" aber so lese, fühlt sich das sehr abgekoppelt von der Erlebensrealität der Person, um die es geht, an. Es wirkt distanziert und ein wenig von oben herab. Der amerikanischen Psychiater Eric Berne entwickelte 1957 ein Modell, dass dieses Phänomen sehr gut beschreibt: Die Transaktionsanalyse beschreibt, wie Menschen auf verschiedenen inneren Ebenen sprechen und angesprochen werden können: 

 

 

Bei dem Satz "Jemanden zu seinem Glück zwingen", spricht man aus dem Eltern-Ich heraus, während die andere Person eher im Kind-Ich angesprochen wird: „Ich weiß, was gut für dich ist“ versus „Du musst dich entwickeln“.

 

Daher ist es an dieser Stelle so so wichtig, ins Gespräch zu gehen: Nur so kann man Angebote machen, die dann auch bei der Person andocken – und der anderen Person angemessen auf der Erwachsenen-Ebene begegnen.

 

Oder man erfährt darüber, wo eigentlich der Hase im Korn liegt: Wenn z.B. in einem Bereich des Unternehmens plötzlich der Bedarf nach Coachings explodiert, weil die Menschen gerade nicht mehr klar kommen – geht es dann wirklich darum, dass die Menschen sich besser sortieren müssen oder aber gibt es da auf systemischer Ebene ein Problem, das es eigentlich zu lösen gilt?!

 

 

Punkt 4: Ich bin bereit, Energie gegen einen möglichen Widerstand der anderen Person aufzubringen, um sie von einem Punkt A zu einem Punkt B zu bewegen.

 

Wenn wir von Transformation oder Veränderung in Unternehmen sprechen, dann tun wir eigentlich genau das: Wir bringen Energie auf, um ein ganzes System von einem IST-Punkt zu einem SOLL-Punkt zu bringen. Auf dem Weg geht es immer auch darum, mit „Widerständen“ umzugehen. Ich spreche dabei eigentlich weniger von Widerständen, sondern sehe diese eher als die „Weisheit im Nein“. Die "Weisheit im Nein" hat so viel Wissen, das im Transformationsprozess gehoben und besprochen werden und Beachtung finden muss, damit der Veränderungsprozess auch tatsächlich gelingen kann. Das wäre aber noch einmal ein Thema für einen neuen Beitrag.

 

Daher schauen wir noch einmal zurück auf die Individuelle Ebene und damit auch auf unsere beiden Eingangsfragen:

 

 

Ist es möglich und sollten wir andere zu ihrem Glück zwingen? 

 

Ich denke, dass man niemanden tatsächlich zwingen sollte und in Bezug auf Glück kann man es auch nicht wirklich – wie soll das gehen, wenn ich nicht zumindest die Sache mit dem Gespräch durchgeführt habe? Dann würde ich die Person ja einfach in eine Form pressen, die sie dann aber eher noch unglücklicher macht.

 

Und dennoch geht es ja gerade auch im Businesskontext schon darum, auf eine positive Entwicklung hinzuwirken. Immer auch mit der kritischen Frage: Was ist im Arbeitskontext angemessen und was nicht? Wir haben hier Grenzen durch unsere Rollen und unsere Aufgaben und das ist auch gut so. Man kann im Businesskontext z.B. nicht so agieren wie im Familienkontext. Wobei wir gerade in der Familie sehr gern zu unserer Entwicklung gezwungen wurden, weil wir als Kinder die Tragweite von Entscheidungen nicht einschätzen können - und vielleicht werden wir es auch im Erwachsenenalter noch durch alte Muster... 

 

Aber hier in der Businesswelt arbeiten wir ja mit Erwachsenen und genau das ist auch der Punkt:

  • Erwachsene sind selbst verantwortlich für sich selbst und ihre Entwicklung.
  • Als Begleiter:in macht man lediglich Angebote, setzt Impulse und lädt ein.
  • Manche Impulse wirken erst sehr, sehr langfristig.
  • Man muss dann auch loslassen: Die Umsetzung der Impulse müssen die Menschen immer selbst machen.
  • Man sollte auch kleine Erfolge sehen und feiern.
  • Man kann jedoch immer als gutes Beispiel voran gehen und durch das eigene Tun und Sein zeigen, wie es anders sein könnte

 

Und dennoch: Ich finde, hier gibt es schon ein Spannungsfeld: Dazwischen, Erwachsene einfach sein zu lassen, und dem Anspruch oder auch dem Auftrag, eine Organisation zu verändern!

 

Daher als kleiner Reminder für alle, die dieses Spannungsfeld auch in ihrer Arbeit spüren: Ich hatte diese Woche einen Workshop, in dem wir diese Frage auch besprochen haben – und ein Wort, dass mir da noch nachhallt ist: Größenwahnsinnig! Es ist ein größenwahnsinnig, sich als Ziel der eigenen Arbeit zu setzen, dass es dann allen besser geht und dann alle glücklich oder zufrieden sind. Es ist ja per se gar nicht möglich, es allen recht zu machen, jemals den ultimativen Glücksmodus zu erreichen oder dauerhaft zufrieden zu sein. Dann gäbe es ja auch keine Entwicklung mehr - oder wir würden verlernen, diesen Zustand als positiv zu erleben!

 

Also hier ist auch die Frage: Welchen Anspruch, welche Messlatte legen wir für uns selbst fest als Entwickler:innen, Transformationsbegleiter:innen, Feelgood Manager:innen?

 

Wenn du dich mit solchen Fragen weiter auseinandersetzen möchtest, dann kann ich dir ganz herzlich meinen Onlinekurs „Feelgood Management“ empfehlen - hier lernst du alles Handwerkszeug rund um systemische Organisationsentwicklung hin zu mehr Glück und Zufriedenheit im Unternehmen (ohne das Ziel, einen absoluten Zustand erreichen zu müssen ;D).

 

Hier findest du den Beitrag auch noch einmal in Videoform:

 

 

Über ein Abo meines YouTube Kanals würde ich mich sehr freuen!

Über mich

Hi, ich bin Vera: Arbeits- und Organisationspsychologin, ausgebildeter systemischer Coach und erfahrene Workshopmoderatorin. Seit inzwischen acht Jahren unterstütze ich Menschen in ihren persönlichen und arbeitsbezogenen Veränderungsprozessen.

 

Als Autorin schreibe ich über die Gestaltung von Unternehmenskultur, Arbeitszufriedenheit und kreative Zusammenarbeit. In den FITyourMIND-Kursen vermittle ich sowohl fundiertes Wissen aus der Psychologie als auch meine praktische Erfahrung in vielzähligen Kulturwandelprozessen.

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